Pressemitteilung: „Wer kümmert sich um mich?“
Wer einen Unfall erleidet, schwer erkrankt oder im fortgeschrittenen Alter ist, steht schnell vor der Frage: Wer kümmert sich um mich und regelt meine persönlichen Angelegenheiten, wenn ich nicht mehr geschäftsfähig bin? Viele Menschen sind bei diesem Thema schnell überfordert. Es ist ein Irrglaube, dass dies automatisch die nächsten Familienangehörigen sind, diese werden nicht automatisch zum rechtlichen Vormund. Zu diesem Thema sprach der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Neckar-Zaber, Fabian Gramling, mit Rick Kirstein, einem Berufsbetreuer aus seinem Wahlkreis.
Die Gründe, warum ein erwachsener Mensch seine persönlichen Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann, sind vielschichtig. Genau in diesem Fall gilt es aber, eine vertrauenswürdige Person zu finden, die sich um Finanzen, Verträge oder auch rechtliche Angelegenheiten kümmert. Ein Berufsbetreuer kommt immer dann ins Spiel, wenn nicht rechtzeitig an eine Vorsorgebevollmächtigung für nahestehende Personen gedacht wurde.
Zu Beginn des Jahres trat eine Reform des Betreuungsrechtes in Kraft, welche die Selbstbestimmung betreuter Menschen und ihre Wünsche in den Mittelpunkt des Handels des Betreuers stellt. Ebenfalls wurden neue Standards für die Eignung und Qualifikation der Betreuer gesetzt. „Niemand muss mehr befürchten, dass die Betreuung eine Entmündigung darstellt und die eigenen Interessen nicht mehr gewahrt sind“, erläutert Rick Kirstein dem Abgeordneten.
Die Bezahlung der Betreuer ist ebenfalls gesetzlich geregelt und muss bei vorhandenem eigenen Vermögen von den Betreuten selbst geleistet werden.
Rechtliche Betreuer erbringen Unterstützung und sichern die Rechte der Betroffenen gegenüber Ämtern, Vermietern, Versicherern, Banken oder dem Arbeitsamt. Durchschnittlich 43 Klienten hat ein Berufsbetreuer. Um von diesem Beruf Leben zu können, sind zwischen 40 und 60 Klienten notwendig. Einer immer größer werdenden Anzahl an betreuungsbedürftigen Personen stehen immer weniger Berufsbetreuer zur Seite. „Hier muss die Politik reagieren, die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und das Vergütungssystem der Betreuer auf den Prüfstand stellen“, fordert der CDU-Bundestagsabgeordnete Fabian Gramling.